28. März 2024

Bluttest nach 26 (!) Jahren vegan (>30 Jahre vegetarisch)

Also ich bin ja nicht wirklich hypochondrisch davon besessen, ständig meine Gesundheit zu checken. Ich fühle mich pudelwohl, bin total fit, kaum je krank, und wenn, dann nie so schwer, dass ich das Bett hüten müsste. Einen Monat mit vollem Rucksack und Zelt zu wandern, die gesamte Nahrung im Gepäck dabei, macht mir auch überhaupt nichts aus. Aber trotzdem lasse ich fast alle Jahre wieder einen Bluttest erstellen. Und das deswegen, weil der gesellschaftlich tatsächlich am Vormarsch befindliche Veganismus die Propagandamaschinerie der Fleischindustrie angeworfen hat. Überall ist zu hören, wie gefährlich Veganismus für die Gesundheit sei, im Bayrischen Fernsehen wurde sogar gesagt, es sei Gewalt, die eigenen Kinder vegan zu ernähren, und überhaupt hatte der Vortrag über die Liste der Nährstoffmängel durch Veganismus nicht ausreichend Platz in der Sendung, weil sie zu lange war: von Protein bis Magnesium, von B12 bis Kalzium und und und. Es schien, dass alle Nährstoffe, von denen dieser offensichtlich gekaufte Ernährungswissenschaftler je gehört hatte, in der rein pflanzlichen Ernährung fehlen würden.

Tja, hier der Gegenbeweis. Bitte weit verbreiten. 26 Jahre strikt vegan, und ein paar mehr rein vegetarisch, und das Resultat kann sich für einen 50 jährigen Mann sehen lassen, meine ich. Nur das Vitamin D ist, wie zur Winterszeit immer, etwas niedrig. Das gilt allerdings für fast alle Menschen dieser Breitengrade, sonst hätten wir hier evolutionär keine weiße Haut entwickelt. Ah ja: nein, ich nehme keine Nahrungsergänzungsmittel, außer mit einer Vitamin-B12-Zahnpasta zu putzen und ab und zu ein Veg1 zu kauen, ich studiere keine Nährstofftabellen und esse genau das, was mir Freude macht, auch viel Süßes, ohne auf irgendwelche Kombinationen oder anderes zu achten.

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4 Gedanken zu “Bluttest nach 26 (!) Jahren vegan (>30 Jahre vegetarisch)

  1. Das Problem ist oft vor allem die Unwissenheit der Ärzte was Vitamine angeht (jetzt mal von vegetarischen Leben ganz zu schweigen). Unlängst wollte mir ein Arzt weiß machen, dass man Vitamine erst bei Senioren bestimmen lässt weil bei jungen Menschen sowieso alles automatisch passt.
    Noch dazu wissen nur die wenigsten Ärzte , dass der Serum-Wert von B12 eben (alleine) NICHT aussagekräftig ist und erst der Holotranscobalamin-Test einen Mangel auschließen kann. Wobei auch hier die Werte (bei denen kein Mangel bestehen soll) zu niedrig angesetzt sind: Man sollte mindestens 75 pmol/l Holotranscobalamin (siehe diese Quelle Seite 2: https://www.chromsystems.de/media/dialog/Dialog_2014-1_D.pdf) für eine optimale Gehirnleistung sogar 100 pmol/l haben.
    Hier gibt es einen guten Überblick zu den aktuellen Studien was Vitamine betrifft: http://www.medizin-transparent.at/?s=Vitamin
    Und auch zum Thema Zucker http://www.medizin-transparent.at/macht-zucker-zuckerkrank und Fette http://www.medizin-transparent.at/gesaettigte-fette-entwarnung-fuer-herzrisiko-irrefuehrend sollte man sich informieren

  2. Ich bin jetzt 71 Jahre und lebe seit 2 Jahren vegan und seit 20 Jahren vegetarisch. Ich bin fit und agil. Leider wollen viele ältere Menschen keine Veränderung bei ihren Essensgewohnheiten, obwohl sie sehen wie gut es mir geht. Ich bin aus ethischen Gründen Veganerin.
    Danke für Ihren unermüdlichen Einsatz für die Tiere
    Liebe Grüße
    Elisabeth Herzer aus Bregenz

  3. Was für mich nur interessant ist: das Gesamtcholesterin ist zwar in Ordnung, aber doch eher im oberen Normbereich.

    Ich bin nicht vegan, sondern esse alles (tierisches aber reduziert), habe aber vor einem Jahr, nach fast drei Jahrzehnten sehr fleischlastiger Kost (jedoch halbwegs “gesund” und viel Sport) drei Monate ausschließlich vegan gegessen. Bei einem Bluttest während eines ambulanten Spitalsaufenthalts, nach etwa 1 1/2 Monaten veganer Ernährung, war ich überrascht, dass mein Cholesterin extrem stark gefallen war (von früher meist um die 180 auf 120mg/dl). Interessant, da mein Cholesterin immer für einen halbwegs bewusst lebenden Sportler doch immer am oberen Ende der Skala lag, obwohl ich fettes Fleisch, viele Eier etc. nur in geringem Maße gegessen habe. Ich brachte das schlagartige Abfallen des Cholesterinspiegels mit der veganen Ernährung in Verbindung, aber anscheinend dürfte das doch nicht so eindeutig sein.

    Immerhin war meine normalerweise sehr starke Gräserallergie während dieser veganen Phase deutlich abgeschwächt (trotz gleich hoher Pollenbelastung). Vielleicht mach ich es heuer auch wieder so.

  4. Habe diesen Eintrag zum Anlass genommen um nach längerer Zeit wieder einmal einen Bluttest durchführen zu lassen (15 Jahre strikt vegan, Alter 50++). Der Kommentar des Arztes: “Selten einen so schönen Befund gesehen”. Alle Werte sind im Optimalbereich – nehme in der Winterzeit zusätzlich Vitamin D (Vitashine in der Sprühflasche), daher passt wohl auch dieser Wert.

    Esse so ziemlich alles was vegan ist (von der Rohkost bis zum Schnitzel) und trinke ganz gerne das eine oder andere Achterl vom veganen Roten.

    Und wie ist das nun genau mit einer angeblichen Mangelernährung?

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