Sonntag 18 Uhr. JEDEN Sonntag 18 Uhr: ein Kühlfahrzeug aus Lustenau in Vorarlberg mit einem dreistöckigen Anhänger fährt über 100 km und 90 Minuten nach Deutschland zu einer Schweinefabrik mit 3000 Mastplätzen. Die Zustände dort sind verheerend, überfüllte Buchten, Vollspaltenböden ohne Stroheinstreu, im Ammoniakdampf ständig über dem Kot tausender Tiere stehen, routinemäßig abgeschnittene Schwänze und als Beschäftigungsmaterial eine Kette für 10 Schweine, die von der Decke hängt.
Schweine
Die AMA und die Schweine des Herrn Kowald
Josef Kowald, steirischer ÖVP-Bauernbundobmann, präsentierte seine Schweinefabrik als Vorzeigebetrieb. Durch einen Teil davon organisierte er sogar öffentliche Führungen und erhielt als besondere Ehrung eine Hoftafel der AMA. Diese Hoftafel wurde ihm nun entzogen. Verdeckt aufgenommenes Filmmaterial aus dem Bereich seiner Schweinefabrik, der der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, brachte dramatische Szenen zu Tage, siehe http://www.vgt.at/presse/news/2013/news20130925mh.php. Obwohl man natürlich sagen muss, dass diese Schweinefabrik nicht irgendwie schlimmer als andere Schweinefabriken wäre. Die Dramatik des normalen Schweinealltags in diesen Tierfabriken eben.
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Was bringen Tierschutzkampagnen? – Kastenstandverbot

Kastenstandhaltung von Mutterschweinen: 65 cm breit und 195 cm lang, ununterbrochen während Geburt und Säugeperiode eingesperrt.
Seit vielen Jahrzehnten engagiere ich mich im Rahmen von Tierschutzkampagnen, um Verbesserungen des Tierschutzgesetzes zu erreichen. Immer stellt sich dabei das Problem, einen Mittelweg zwischen einer utopischen Forderung, die scheitert, und einer lächerlichen Forderung, die keine relevante Änderung bringt, zu finden. Für beide Extrempole will ich nicht meine Zeit verplempern, dafür habe ich davon zu wenig. Ich möchte reale Änderungen erreichen, die wirklich einen Fortschritt bringen und Bestand haben.