28. März 2024

Zweiter Teil der Einvernahme der verdeckten Ermittlerin

Heute wurde die verdecke Ermittlerin im VGT einen zweiten ganzen Tag lang einvernommen – noch immer in einem Nebenraum, aber nach erfolgreicher Intervention der Verteidigung ist es jetzt wenigstens möglich, selbst Fragen zu stellen und nicht die Fragen durch die Richterin übermitteln lassen zu müssen.

Das wichtigste Ergebnis gleich vorweg: die Aussage war absolut entlastend für uns Angeklagte. Der Staatsanwalt, der ja vor ihrem Bekannt-Werden der Ansicht war, die Ergebnisse der verdeckten Ermittlerin seien irrelevant und deshalb zu Recht nicht im Akt, begann plötzlich selbst mit Fragen die Zeugin zu bedrängen. Er wollte doch gerne, dass die verdeckte Ermittlerin irgendwie „zugeben“ solle, dass sie an uns nicht nahe genug herangekommen ist, um etwas Relevantes zu sagen. So gibt es ja z.B. eine ganz normale Email-Liste namens „Fadinger“ (nach dem Bauernführer Stefan Fadinger aus dem 17. Jahrhundert in OÖ), die vom Staatsanwalt in seiner Anklageschrift zur „Infrastruktur“ einer kriminellen Organisation deklariert wurde. Er wollte damit Internet-unbedarfte RichterInnen beeindrucken. Und jetzt ist unsere verdeckte Ermittlerin von Oktober 2007 bis September 2008 auf Fadinger gewesen und hat nichts irgendwie Kriminelles feststellen können! Der Ausweg des Staatsanwalts? Er wollte die verdeckte Ermittlerin im Zeugenstand dazu bringen, dass sie sagt, sie habe vielleicht nicht alle Fadinger-Emails erhalten, sie sei sozusagen von den „wirklich kriminellen“ Fadinger-Emails durch einen elektronischen Filter ausgeschlossen gewesen, obwohl sie auf Fadinger war. Die verdeckte Ermittlerin ließ sich aber nicht beirren.

Die deutsche „Offensive gegen die Pelzindustrie“ (OGPI) nannte der Staatsanwalt ein Synonym für seine kriminelle Organisation. Die verdeckte Ermittlerin erklärte ihm aber auf Anfrage, dass der VGT bei OGPI-Kampagnen und Demonstrationen nicht mitmachen wollte.

Und dann sagte sie noch, dass VGT und BAT sich feindlich gesinnt waren, dass die Angeklagten gegenüber anderen TierschützerInnen nicht auffällig agiert haben, dass die Veranstaltungen alle harmlos waren und und und. Sie bekommt sicher sehr viel Druck von Seiten gewisser Kreise der Polizei und Justiz, irgendetwas Belastendes zu sagen oder zumindest ihre entlastenden Aussagen zu relativieren. Meine Hochachtung, dass sie Rückgrat bewiesen hat und diesem Druck standhielt und bei der Wahrheit blieb.

Übrigens hat sie auch angegeben, dass sie diesen Blog hier liest. Daher an dieser Stelle:

Liebe Dani,

ich kann zwar nicht sagen, dass es mich begeistert, wenn Personen mit mir für Tierschutz aktiv sind, die nur so tun als ob, aber mich in Wirklichkeit überwachen.

Dennoch, vielen Dank für Deinen Mut und Deine Standhaftigkeit, trotz dieses immensen Drucks bei der Wahrheit geblieben zu sein. Noch mehr hätte mich allerdings beeindruckt, wenn Du Dich von selbst schon während der U-Haft gemeldet hättest. Sehr viel wäre mir und den anderen dadurch erspart geblieben!

Bis morgen in Wr. Neustadt zum dritten Tag Deiner Einvernahme,

Martin

7 Gedanken zu “Zweiter Teil der Einvernahme der verdeckten Ermittlerin

  1. Gestern sah ich den Club 2 über den Tierschützerprozess. Besonders gefallen hat mir Frau Prof. Petra Velten, die wörtlich sagte, es entsteht der Eindruck, als ob der Prozessausgang schon fest stünde. Ja, liebe Frau Professor, das ist normal in Österreich. Ich weiß nicht, ob es in Deutschland auch so ist. Da haben wir z.B. eine Justizministerin, die sich als Bawag-Richterin mit Raiffeisen-Chef Dr. Konrad traf. Dafür gibt es Zeugen. Der Inhalt dieses Gespräches ist nicht schwer zu erraten. Die ÖVP-Bank Raffeisen soll in Justizverfahren „begünstigt“ werden, die SPÖ-Bank Bawag und ihr arroganter Chef sollen hingerichtet werden. Wenn es so läuft, dann lacht das Ministeramt für die Richterin. Das ist eben unser geliebtes Österreich. Ich erinnere an die verschwundenen 60 AMS-Millionen in der Buchhaltungsagentur des Bundes, mit denen der Finanzminister nichts zu tun haben will. Wir haben eine Facebook-Arbeitsgruppe und einen Online-U-Ausschuss dazu gegründet. Wenn wir in der Karibik und in Ecuador der verschwundenen Millionen des österreichischen Arbeitsmarktservice (AMS) fündig werden, dann verspreche ich Euch, dass Ihr armen Tierschützer die Prozesskosten geschenkt bekommt. Die Geldscheine müssen natürlich zuerst getrocknet werden! Facebook-Gruppe: 60 AMS-Millionen – eine Spurensuche
    http://www.facebook.com/home.php?sk=group_168256849878306&ap=1

    Nicht bös sein, aber abschließend möchte ich Euch TierschützerInnen noch einen psychologischen Tipp geben: Eure ZIELE im Kampf gegen das Tierleid sind ehrenwert und verfolgenswert. Aber BITTE versucht ein bisschen GESCHICKTER und KLÜGER bei der Erreichung Eurer ZIELE vorzugehen. Oberste Priorität: Keine Gewalt gegen Menschen und keine Sachbeschädigung, keine Drohungen gegen Menschen. (Ich glaube ohnehin nicht, dass Ihr das ward, aber es wird Euch vorgeworfen, wenn ich das richtig verstanden habe…) So erreicht man NICHTS. Und lernt BITTE etwas mehr Menschenkenntnis bei der Auswahl der MitarbeiterInnen im VGT.

  2. Ich möchte auch meine Hochachtung für “Dani” aussprechen.
    Es ist in der heutigen Zeit recht selten, dass Menschen bei der Wahrheit bleiben selbst wenn sie mit Konsequenzen zu rechnen haben. Das Gesetz hat in diesem Fall gleich die Täter (sprich Ermittler und Behörden) selbst bestraft und mit ihrem unerlaubten Vorgehen eine Kronzeuging FÜR die Angeklagten geschaffen. Es macht Freude wenn einmal nicht Korruption, Freunderlwirtschaft und Tierquäler vom Schicksal begünstigt werden. Danke – wer auch immer in diesem Fall für Gerechtigkeit gesorgt hat.
    Marianne jellasitz

  3. Lieber Jimmy! Ganz richtig hast Du erkannt, dass die VE Eure persönlichen Schwächen aufspürte, ausnützte und weitergab. ABER: Das ist ein klassisches Mittel von Geheimdiensten, dass man persönliche Schwächen von TARGETS ausnützt! Einen klassischen Lockvogel stelle ich mir aber schöner vor als diese DANI. Übrigens gehört der Geheimdienst der großen Psychosekte, das “Office for Special Affairs” zu den besten der Welt. Die Methoden, die beim ungerechten Prozess gegen Euch angewandt wurden, sind klassisch epitarsisch. Wir fragen uns, ob das Straflandesgericht in Wr. Neustadt nicht Besseres zu tun hat (Libro und anderes). 9 bis 10 Verhandlungstage sind im Februar/ März 2011 wieder an der Tagesordnung. Das ist ja nur mehr eine Schmierenkömodie, die den Ruf der österr. Justiz vollends ruiniert. Auch die Tageszeitungen fragen sich: WER stoppt diesen Tierschützerprozess? Millionen werden hier auf Kosten des Steuerzahlers verschwendet. Die Gewinner sind: die Rechtsanwälte. Ganz egal wie dieser Hexenprozess endet, für Kleider Bauer wird es extrem geschäftsschädigend werden. Als Küchenjuristin schlage ich ein MEDIATIONSVERFAHREN vor. Das Ziel eines Mediationsverfahrens ist eine WIN-WIN-Situation. Da haben alle Beteiligten etwas davon und man erspart dem Steuerzahler Gerichtskosten. Ein U-Ausschuss ist notwendig, weil der Mafia-Paragraph endlich geändert werden muss.

  4. Die VE hat beim VgT ihren Job gemacht. Wie sie angibt mit bestem Wissen und Gewissen. Das hat natürlich eingeschlossen, Ihre “Freunde” zu belügen und als Mittel zur Informationsgewinnung, deren persönliche Schwächen auszunutzen. Völlig nachvollziehbar ist für mich die Enttäuschung der VgT Leute. Die VE scheint jetzt vor Gericht die Wahrheit zu sagen – auch wenn es ihre Vorgesetzten belastet, weil sie diese Lügen straft. Hut ab für den Mut. Wer sich als VE zur Verfügung stellt hat wohl den Wunsch und den Mut, kriminelle Organisationen unschädlich zu machen. Es muss auch für sie frustrierend gewesen sein, in eine nicht kriminelle Organisation eingeschleust zu werden und dort gezwungen zu sein, nette Menschen zu belügen. Das wird sie sich auch anders vorgestellt haben.

  5. Die Zusammenfassung über den Tierschützerprozess von der Pressekonferenz der Grünen am Freitag kann ich nur in Etappen lesen. Es kommt mir nämlich sonst – bei so viel Unrecht – wirklich die Galle bzw. das Frühstück hoch. Ich werde die weiteren Vorkommnisse auf meinen Websites über die Österr. Justiz weiter kommentieren. http://justizaustria.blogspot.com. Auch ich als “Suppressive Person” habe die “Dirty Tricks” und Schwarze Propaganda bzw. “Noisy Investigations” kennen gelernt. Zitat aus Billerbeck/ Nordhausen “Der Sektenkonzern”: Unter “Schwarzer Propaganda” versteht Hubbard Verleumdungen und Flüsterkampagnen. Der komplizierte Gebrauch von PR ist ihr versteckter Gebrauch, um den Ruf von Personen und Gruppen zu vernichten…eine verborgene Quelle lässt Lügen und herabsetzende Daten in die Öffentlichkeit einfließen….”Dirty Tricks”: eine Kritikerin namens Paulette Cooper sollte entweder in der Psychiatrie oder im Knast landen. So hatte es der Geheimdienst der Sekte beschlossen. Ende Zitat.
    Nun – die Tierschützer sind im Knast gelandet, ich als Unterdrückerische Person bin all meiner Bürgerrechte vom Gericht beraubt worden. Die Methoden, Menschen und Institutionen zu vernichten, sind einander ziemlich ähnlich. Wen wundert es? Die Justiz und Polizei ist in Ö von Epitarsis durchsetzt. Es läuft mir kalt über den Rücken, was hier vor sich geht. Millionen- und Milliardenbetrüger wie Herr Meischberger fahren mit dem Jaguar durch Wien und führen die sog. “Justiz” an der Nase herum. Idealisten, die dem Tierleid ein Ende machen wollen, werden ins Gefängnis geworfen. Das war zuletzt in der Nazizeit und im Mittelalter so. Aber die Sekte betreibt ja auch “Besserungslager”. (Rehabilitation Force Project) Postskriptum: Alles, was ich sage ist unter der Prämisse meiner Entmündigung zu sehen. Da habe ich es leichter als Herr Balluch, dem man – ganz in Sektenmanier – auch noch das letzte Hemd durch Klagen und Gegenklagen wegnehmen will. Man will die Tierschützer und den “Verein gegen Tierfabriken” finanziell ausbluten (siehe den Versuch, dem Verein die Gemeinnützigkeit abzusprechen) Dabei geht man aber nicht gerade geschickt vor. Wer wird nach all der negativen Publicity noch bei Kleider Bauer Pelze kaufen?

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